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Warmwasserversorgung im Badezimmer

Ständig verfügbares warmes Wasser gehört zu den Errungenschaften der modernen Zivilisation. Die Römer schufen beeindruckende Bauwerke, um überhaupt fließendes Wasser in Gebäuden zu erreichen, Warmwasser war dagegen nur in den Thermen in größeren Mengen verfügbar. In der Moderne gehört Warmwasser zum Standard in jedem Bad. Dabei erfolgt die Warmwasserversorgung im Badezimmer heute dezentral oder zentral. Weiterlesen

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Warmwasser im Bad: Systeme für die Warmwasserversorgung

Wartwassertechnik auf dem neuesten Stand sorgt für eine sparsame und komfortable Warmwasserversorgung.Für die Badtechnik von großer Bedeutung ist das Warmwasser: nur mit der ausreichenden Menge an warmen Wasser lässt sich das moderne Bad mit Dusche, Badewanne und vielleicht noch Dampfbad oder Sauna richtig gut nutzen. Ein Warmwasserbereiter in der richtigen Größe stellt das Warmwasser hygienisch und in der gewünschten Temperatur zur Verfügung.

Die Hygiene stellt bei der Entscheidung zwischen einem Durchlauferhitzer oder einem Warmwasserspeicher oft eine bedeutende Rolle, denn diese grundsätzlich unterschiedlichen Systeme der Warmwassergewinnung weisen verschiedene Vor- und Nachteile auf. Außerdem sollte die Temperatur möglichst leicht regulierbar sein.

Warmwasserversorgung zentral und dezentral

Für die Warmwasserversorgung im Bad und Haus kommen grundsätzlich zwei verschiedene Systeme in Frage. Bei der zentralen Warmwasserversorgung sorgt ein Speicher direkt an der zentralen Heizung bzw. eine Frischwasserstation dafür, dass das Warmwasser im Bad ankommt. Bei der dezentralen Warmwasserversorgung befindet sich beispielsweise ein Durchlaufspeicher zur Einzel- und Gruppenversorgung direkt an den Entnahmestellen im Bad, an denen das Warmwasser benötigt wird.

Anhand der richtigen Größe lässt sich das Warmwasser sowohl für das Bad als auch für den üblichen Gebrauch in der Küche in ausreichender Menge vorrätig halten. Abhängig davon, ob das Warmwasser nach dem Durchlauf- oder dem Speicherprinzip erwärmt wird, wird dazu entweder ein ausreichender Speicher oder eine ausreichende Leistung für die dezentrale Erwärmung benötigt.

Warmwasser wirtschaftlich erzeugen

Aus wirtschaftlicher Sicht stehen sich bei zentraler und dezentraler Warmwasserbereitung die Installation-, Verbrauchs- und Brennstoffkosten gegenüber. Eine zentrale Warmwasserversorgung im Bad mit Frischwasserstation und Wärmeaustauscher benötigt ein Leitungsnetz aus Warm- und Kaltwasserleitungen sowie evtl. einen Warmwasserspeicher. Vorteil dieses Systems ist, dass der Hausherr frei in der Wahl des Brennstoffs ist - fossile oder regenerative Energieträger. Jedoch fließt bei diesem System immer auch eine gewisse Menge ungenutztes Kaltwasser aus den Leitungen weg.

Eine dezentrale Warmwasserversorgung für Bad und Küche ist auf Strom oder Gas festgelegt, bietet zunächst jedoch den Vorteil, dass die Installations- und Gerätekosten deutlich niedriger sind. Auch steht das Warmwasser im Badezimmer unmittelbar bereit, jedoch nicht in dem Ausmaß wie bei einer zentralen Versorgung.

Nicht jede Warmwasserversorgung ist für jede Immobilie gleich gut geeignet. Lassen Sie sich vor einem Neubau oder einer Sanierung des Badezimmer von Fachbetrieben für Badezimmer Technik beraten, welche Lösung die wirtschaftlichste für Sie ist.

Wassererwärmer sinnvoll planen: Gebäudeschema im Vergleich

Um die Anforderungen an einen Warmwasserbereiter zu erfüllen - also primär die Erzeugung von Warmwasser in der erforderlichen Menge ohne größere Verzögerungen, die Regulierung der Temperatur und die kostengünstige Bereitstellung des Warmwassers - gibt es verschiedene Möglichkeiten der Einteilung der Wassererwärmer. So lässt sich für jeden individuellen Bedarf der passende Warmwasserbereiter finden.

Warmwasserbereiter: Wassererwärmer-Systeme für Badezimmer

Der Warmwasserbereiter kann nach zwei grundsätzlichen Prinzipien arbeiten: Als Warmwasserspeicher oder als Durchlauferhitzer. Kompromisslösungen bestehen in einem Durchlaufspeicher, der die Vorteile der Speicher- und Durchlaufsysteme vereint.

Als Warmwasserspeicher konzipierte Warmwasserbereiter finden sich meist als zentrale Warmwasserversorgungssysteme im Keller in größeren Ausmaßen. Durchlauferhitzer sind dagegen auch mit geringerem Fassungsvermögen im Einsatz, meist dezentral direkt unter dem Waschbecken oder neben der Dusche im Badezimmer.

Schema einer dezentralen Warmwasserversorgung mit Durchlauferhitzern

Dezentrale Warmwasserversorgung mit Durchlauferhitzern | Bildquelle: © CLAGE GmbH

Anzahl der Entnahmestellen entscheidet über Wassererwärmer

Bei einer Überlegung für einen spezifischen Warmwasserbereiter spielen vor allem die Anzahl der Entnahmestellen eine Rolle. Bei einer dezentralen Warmwasserversorgung kann der Wassererwärmer direkt im Badezimmer platziert werden. So werden lange Leitungswege und damit Wärmeverluste vermieden. Trotzdem sind je nach Wassererwärmer auch mehrere Entnahmestellen, beispielsweise Bad und Küche, möglich. Eine zentrale Warmwasserversorgung findet ihren Ausgangspunkt im Keller, wo sich die primäre Heizung befindet. Längere Leitungen vom Wassererwärmer zur Verbrauchsstelle werden hier für einen größeren Komfort in Kauf genommen.

Schema einer zentralen Warmwasserversorgung

Zentrale Warmwasserversorgung

Außerdem muss kein Warmwasserbereiter in einem Wohnraum installiert werden - was besonders bei größeren Anlagen das Ambiente beeinträchtigen kann. Kleinere Anlagen mit 5 oder 10 Litern Fassungsvermögen bedienen meist ein Waschbecken, je nach Verbrauch lassen sich auch sparsame Duschgänge damit einplanen.

Energieträger des Warmwasserbereiter berücksichtigen

Der Warmwasserbereiter kann mittels Öl, Gas, Strom, Holz, mit Sonnenenergie oder Umweltwärme betrieben werden. Auch die Art vom Wärmeaustauscher lässt eine Unterscheidung des Warmwasserbereiter zu. Direkte, also unmittelbare Erwärmung steht der indirekten, also mittelbaren Erwärmung für warmes Wasser im Bad entgegen.

Ob der Wassererwärmer dezentral oder zentral, als Speicher oder Durchlauferhitzer und mit Strom oder anderen Energiequellen befeuert werden soll, klärt sich am besten über ein Gespräch mit Fachfirmen für Badezimmer, die mit ihrer Erfahrung im Bad den passenden Wassererwärmer identifizieren.

Zentrale Warmwasserversorgung im Bad

Im Gegensatz zur dezentralen Warmwasserversorgung stellt die zentrale Warmwasserversorgung für alle Abnehmer innerhalb einer Wohnung das gleiche Warmwasser zentral zur Verfügung. Dadurch entstehen längere Leitungswege und auch Wärmeverluste, durch den Anschluss an die Zentralheizung ist allerdings eine kontinuierliche Entnahme von größeren Warmwassermengen möglich. Eine zentrale Warmwasserversorgung wird in den meisten privaten Haushalten bevorzugt.

Zentrale Warmwasserversorgung im Badezimmer: Speicherprinzip

Beispiel einer zentralen Warmwasserversorgung mit Standspeicher

Zentrale Warmwasserversorgung mit Warmwasserspeicher | © Martin Winzer - Fotolia.com

Für die Badtechnik eminent wichtig ist die Warmwasserversorgung. Das Warmwasser für das Badezimmer kann sowohl zentral als auch dezentral bereit gestellt werden, für die meisten Haushalte kommt dabei nur die zentrale Warmwasserversorgung in Frage.

Hier wird, meistens an einem zentralen Ort wie dem Keller oder dem Dachboden, der normale Heizkessel mit Warm wasseraufbereitung aufgestellt. Die zentrale Warmwasserversorgung nach dem Speicherprinzip ist dabei die Möglichkeit, einen Warmwasserspeicher mit aufgewärmtem Wasser zu füllen. Nach Bedarf wird das warme Wasser dann an der jeweiligen Entnahmestelle im Badezimmer für ein entspannendes Bad oder eine Dusche, abgerufen.

Diese Form der zentralen Warmwasserversorgung ist ein geschlossenes System, wie es auch bei der dezentralen Warmwasserversorgung für das Badezimmer möglich ist. Vorteilhaft ist beim Speicherprinzip, dass Belastungsspitzen durch den Speicher aufgefangen werden, große Wassermengen auch in kurzer Zeit bereit gestellt werden und die Warmwassertemperatur regelbar ist. Nachteile ergeben sich durch die auftretende Korrosion im Kessel, die höheren Kosten im Vergleich mit Durchlauferhitzern und der größere Platzbedarf.

Zentrale Warmwasserversorgung im Bad nach dem Durchflussprinzip

Die zentrale Warmwasserversorgung nach dem Durchflussprinzip bedeutet, dass hier das Kaltwasser in einem Speicher aufbewahrt wird. Warmwasser wird erst bei Bedarf in Badezimmer oder Bad in einem Durchlauferhitzer erwärmt. Ältere Systeme haben den Durchlauferhitzer im Kessel integriert, neuere Systeme ordnen dem Durchlauferhitzer eine Stelle außerhalb des Kessels zu. Durch die bedarfsgerechte Aufwärmung des Wassers ist diese Form der zentralen Warmwasserversorgung nicht geeignet für Stoßbetrieb, die größere Mengen von Warmwasser erfordern - wie z.B. in Hallenbädern oder Sportstätten.

Für private Haushalte ist das Durchflussprinzip aber durchaus interessant, weil das Warmwasser nicht abgestanden ist sondern frisch produziert wird für die Entnahme im Bad. Außerdem gehören die hohen Wärmedurchgangszahlen und der geringere Platzbedarf zu den Vorteilen der zentralen Warmwasserversorgung mit Durchflussprinzip. Nachteile ergeben sich aus dem Schwanken der Warmwassertemperaturen in Abhängigkeit von der Heizleistung und die Beschränkungen im Einsatz durch die ad hoc Warmwasseraufbereitung.

Ob dezentrale oder zentrale Warmwasserversorgung in Ihrem Bad wirtschaftlicher ist, sollte immer eine fachkundige Beratung durch Badezimmer-Fachbetriebe klären.

Warmwasserspeicher für Badezimmer

Ökonomisch effizient sind Warmwasserspeicher, in denen eine bestimmte Menge Warmwasser für einen längeren Zeitpunkt auf Temperatur gehalten werden kann. So können gerade auch bei größeren Entnahmen für ein Vollbad oder eine entspannende Dusche problemlos größere Mengen an Warmwasser zur Verfügung gestellt werden. Größe und Funktion hängen beim Warmwasserspeicher zusammen, die Funktion richtet sich, genau wie die Beheizung, nach der Größe des Warmwasserspeichers.

Elektro Warmwasserspeicher für kleinere Warmwasserentnahmen

Warmwasser Standspeicher für 300 Liter Wasser

Warmwasser Standspeicher für 300 Liter |Bildquelle: © STIEBEL ELTRON

Für die Warmwasser Bereitung eignet sich ein Warmwasserspeicher. Als Elektro Warmwasserspeicher ist auch die dezentrale Aufheizung von Warmwasser direkt am Waschbecken oder der Dusche möglich. Als Teil der Badtechnik ist der Warmwasserspeicher mit der richtigen Größe von Bedeutung: Schließlich soll bei einem entspannenden Bad die gesamte Wanne mit warmen Wasser gefüllt werden können. Warmwasserspeicher werden in kleineren Größen, meist bis 200 Liter, mit Strom beheizt.

Das bedeutet, dass genauso wie beim Durchlauferhitzer auch, die Frage nach der Wirtschaftlichkeit gestellt werden muss. Größere Wassermengen lassen sich mit einem Elektro Warmwasserspeicher nicht wirtschaftlich erwärmen. Ein Elektro Warmwasserspeicher mit 80l oder 120l kann sich dagegen aufgrund der Vorteile - nämlich die Verfügbarkeit bereits größerer Mengen Warmwassers und die geringere Stromleistung, die für das Aufheizen notwendig wird im Vergleich zum Durchlauferhitzer - eher rechnen.

Warmwasserspeicher mit Gas für größere Mengen

Ein Warmwasserspeicher mit Gas betrieben wird meist in Größen ab 200l aufwärts betrieben. In der Regel wird der Warmwasserspeicher als dezentrale Warmwasserversorgung geführt, als Kombination mit der Heizung wird der Warmwasserspeicher in einigen Haushalten auch mit einem Wärmeaustauscher betrieben. Durch die Speicherung vom Warmwasser ermöglicht der Warmwasserspeicher beispielsweise die vollständige Füllung der Badewanne mit heißem Wasser, ohne das im Anschluss das warme Wasser knapp werden könnte.

Im Falle der dezentralen Warmwasserversorgung ist die Funktion des Warmwasserspeichers durch die sehr kurzen Leitungswege am besten erfüllt. Allerdings muss man sich besonders im modernen Bad zunächst einmal an den Anblick eines größeren Warmwasserspeichers gewöhnen. Auch ein Elektro Warmwasserspeicher, wenn er in kleinerer Größe weniger auffällig ist, kann das Ambiente im modernen Bad beeinträchtigen. Deswegen wird der Warmwasserspeicher häufig in einem angrenzenden Raum, beispielsweise einem Hauswirtschaftsraum, angebracht. Von dort sind die Leitungswege immer noch recht kurz, die Größe beeinträchtigt das Ambiente nicht und die Funktion der sofortigen Warmwasserbereitstellung wird erfüllt. Als Elektro Warmwasserspeicher sind auch größere Mengen, auch in Form einer zentralen Warmwasserversorgung, möglich. In diesem Fall treten allerdings Wärmeverluste durch die längeren Leitungswege auf, die bei der Berechnung der Wirtschaftlichkeit mit einfließen sollten.

Fachbetriebe für Badezimmer beraten über Funktion und Einsatz von einem Elektro Warmwasserspeicher, besprechen die passenden Größe und den richtigen Aufstellort für den Elektro Warmwasserspeicher.

Frischwasserstation zur Warmwasserversorgung

In einem zentralen Heizsystem erbringt die Frischwasserstation das erwärmte Trinkwasser, welches im Badezimmer und in der Küche verwendet wird. Im Sprachgebrauch bezeichnet die Frischwasserstation dabei sowohl das originäre Durchlaufsystem via Plattenwärmetauscher, als auch synonym einen Warmwasserspeicher. Richtig ist zunächst jedoch nur das Durchlaufsystem.

Frischwasserstation: zentrale Warmwasserversorgung per Durchlauf

Im modernen Bad wird das Warmwasser häufig, sofern es die Badtechnik zulässt, über die zentrale Warmwasserversorgung bereit gestellt. Denn diese kann mit verschiedensten Brennstoffen betrieben werden - wahlweise mit Gas oder Öl als auch den verschiedenen Formen regenerativer Energien (Pellets, Wärmepumpe, Solarthermie). Die Beheizung mit Strom wird schnell ökonomisch ineffizient und wird in der Regel nur für die dezentrale Warmwasserversorgung eingesetzt. Über einen elektrischen Heizstab wäre allerdings auch die Beheizung des Warmwassers in einem zentralen System möglich.

Aufbau und Funktion einer Frischwasserstation

Über den Heizkessel wird das Wasser für den Heizungskreislauf erwärmt und in einem Speicher vorgehalten. Die Frischwasserstation wird möglichst nahe am Heizwasserspeicher angebracht, um Wärmeverluste zu vermeiden. Wird an den verschiedenen Zapfstellen im Haus Warmwasser benötigt, wird das gespeicherte warme Wasser aus dem Heizkreislauf genutzt, um über Plattenwärmetauscher frisches Trinkwasser zu erwärmen. Dieses wird nicht vorgehalten, sondern "on demand" via Durchlaufprinzip erwärmt.

Frischwasserstation als Speichervariante

Sollen größere Mengen an Warmwasser vorgehalten werden, wird zusätzlich zum Heizwasserspeicher ein Trinkwasserspeicher im Haus installiert. Diese funktionieren entweder als Tank-in-Tank System oder mit zwei separat voneinander aufgestellten Warmwasserspeichern. Im Sprachgebrauch wird dieser Trinkwasserspeicher oft auch als Frischwasserstation bezeichnet. Das Prinzip dieser Frischwasserstation mit Speichervariante ist ähnlich zum oben beschriebenen Beispiel. Über einen Wärmetauscher wird das erhitzte Heizungswasser zur Erwärmung des Trinkwassers genutzt.

Um nicht permanent überschüssiges Warmwasser in der Frischwasserstation zu haben, welches nicht abgerufen werden kann, ist eine genaue Berechnung der Größe wichtig. Dafür gibt es zunächst Normgrößen, die für unterschiedliche Haushaltsgrößen heran gezogen werden. Viel wichtiger für die richtige Größe der Frischwasserstation ist allerdings das individuelle Nutzungsverhalten. Wenn alle Familienmitglieder sehr zeitnah baden und duschen, wird eine kleine Frischwasserstation schnell an ihre Kapazitätsgrenze gelangen.

Fachfirmen für Badezimmer haben gute Erfahrungswerte, welche Mengen an Warmwasser für unterschiedliche Bedürfnisse und Familiengrößen erforderlich sind und welche Frischwasserstation die geeignete Variante ist.

Wärmeaustauscher in der Warmwasserversorgung

Wasser kann fürs Badezimmer entweder direkt durch eine Heizquelle oder indirekt erwärmt werden. Die indirekte Erwärmung kommt bei der zentralen Warmwasserversorgung zum Einsatz. Erwärmt wird frisches Wasser hierbei durch einen Wärmeaustauscher mit Verbindung zu einem Heizwasserspeicher.

Wärmeaustauscher: indirekte Erwärmung von Warmwasser fürs Bad

Ein Wärmeaustauscher ist eine technische Vorrichtung die es ermöglicht, frisches Trinkwasser indirekt über ein bereits temperiertes Medium zu erwärmen. In der Heizungstechnik kommt hierbei in der Regel Heizungswasser zum Einsatz. Dieses wird über eine Zentralheizungsanlage, wahlweise mit Gas, Öl, Pellets, Solarthermie oder einer Wärmepumpe betrieben, erwärmt und in einem Speicher vorgehalten.

Frisches Trinkwasser für die Verwendung in Badezimmer und Küche befindet sich in einem gesonderten Kreislauf. Dieser wird baulich an den Speicher für das Heizungswasser angeschlossen. Über einen Wärmeaustauscher wird die Energie, die zum Erwärmen des Heizungswassers verwendet wurde, zum Temperieren des Frischwassers verwendet. Dieses wird in einem gesonderten Warmwasserspeicher vorgehalten. Dieser hat in der Regel ein Volumen von mehreren einhundert Litern, um mehreren Zapfstellen im Haus mit warmem Wasser zu versorgen.

Für moderne Badezimmer ergibt sich aus dieser Warmwasserversorgung der Vorteil, dass der Wärmerzeuger und Wärmeaustauscher nicht im Badezimmer montiert werden muss. Alternativ zum Wärmeaustauscher ist eine zentrale Warmwasserversorgung auch über einen leistungsstarken Durchlauferhitzer möglich.

Ob zentrale oder dezentrale Warmwasserversorgung im Badezimmer wirtschaftlich ist, sollte eine Vorortberatung durch einen Sanitärfachmann ermitteln.

Dezentrale Warmwasserversorgung im Bad

Warmes Wasser für das morgendliche Duschen oder abendliche Bad kann sowohl zentral als auch über eine dezentrale Warmwasserversorgung sicher gestellt werden. Unterschieden wird zwischen geschlossenen und offenen Systemen für die dezentrale Warmwasserversorgung, die entweder eine oder mehrere Zapfstellen im Bad gleichzeitig versorgen.

Dezentrale Warmwasserversorgung im Bad: vorteilhaft & bedarfsgerecht

Der größte Vorteil dieser Badtechnik ergibt sich aus der bedarfsgerechten Bereitstellung vom Warmwasser. Das warme Wasser wird direkt dort produziert, wo es benötigt wird, längere Leitungssysteme zur Warmwasserversorgung sind nicht notwendig. Der Warmwasserbereiter kann dezentral platziert werden - in der Regel wird er neben dem Badezimmer auch in der Küche angebracht.

Schema einer dezentralen Warmwasserversorgung mit Durchlauferhitzern

Dezentrale Warmwasserversorgung mit Durchlauferhitzern | Bildquelle: © CLAGE GMBH

Der Vorteil von der dezentralen Warmwasserversorgung im Bad liegt in der bedarfsgerechten Bereitstellung des Warmwassers. Es wird mit Hilfe eines Durchlauferhitzers nur genau soviel Wasser erwärmt, das auch abgenommen wird. Das spart Energiekosten, egal ob die dezentrale Warmwasserversorgung im Badezimmer mit Strom oder Gas gewährleistet wird. Die kurzen Leitungswege machen es außerdem auch unnötig, das bereits abgekühltes Wasser ablaufen muss: die dezentrale Warmwasserversorgung spart also auch zusätzlich wertvolles Trinkwasser.

Dezentrale Warmwasserversorgung mit Vorratsspeicher

Wie bei der zentralen Warmwasserversorgung auch kann ein Warmwasserspeicher in verschiedenen Größen für die Bereitstellung des Warmwassers im Badezimmer verwendet werden. Die Größe des Speichers sollte dabei sowohl dem Aufstellort als auch der benötigten Wassermenge angemessen sein.

Offene Warmwasserversorgungssysteme sind drucklos und können nur eine Entnahmestelle im Bad versorgen. Der Speicherinhalt beginnt bei rund 5 Litern. Geschlossene Systeme in der dezentralen Warmwasserversorgung stehen unter Wasserleitungsdruck, fassen mehr Liter und können für mehrere Entnahmestellen im Badezimmer gleichzeitig genügend warmes Wasser auf Vorrat zur Gruppenversorgung bereitstellen.

Fachbetriebe für Badezimmer beraten in der Frage ob eine zentrale oder dezentrale Warmwasserversorgung für das individuelle Badezimmer in Frage kommt und übernehmen auch die Umsetzung der Installationen.

Durchlauferhitzer im Bad für Warmwasser

Ein Durchlauferhitzer kann sowohl elektrisch als auch mit Gas betrieben für Warmwasser in Dusche und Badezimmer sorgen. Zentral oder dezentral organisiert erwärmt der Durchlauferhitzer das warme Wasser bedarfsgerecht und ad hoc - also jeweils erst dann, wenn das warme Wasser im Badezimmer auch benötigt wird. Bei einer Kaufentscheidung sind insbesondere die Art der Heizquelle, also Strom oder Gas, von Bedeutung.

Durchlauferhitzer im Bad: dezentral oder zentral für Warmwasser

Elektrischer Durchlauferhitzer im Bad

Dezentraler Durchlauferhitzer mit Strom | Bildquelle: © STIEBEL ELTRON

Der Komfort eines Durchlauferhitzers als Bestandteil der Badtechnik ist groß: Warmwasser wird sofort direkt an der Entnahmestelle bereit gestellt. Bei einem älteren Durchlauferhitzer lässt sich meist die Temperatur nicht sicher einstellen, Temperaturschwankungen können dabei auftreten. Allerdings sind moderne Geräte sicher einstellbar und sehr sorgfältig in der Bereitstellung des passenden Warmwassers. Der Durchlauferhitzer kann bei zentraler Warmwasserversorgung oder bei dezentraler Warmwasserversorgung eingesetzt werden.

Im Bad produziert der Durchlauferhitzer nur dann Warmwasser, wenn dieses direkt abgefragt wird. Lange Leitungs wege sind beim Durchlauferhitzer in der Regel selten, häufig wird er in dezentraler Warmwasserversorgung direkt an den Entnahmestellen platziert. Auch Montage und Wartung zeigen sich beim Durchlauferhitzer im Bad sehr einfach, in Altbauten werden sie deswegen häufig eingesetzt, um aufwendige Installationen für Zentralheizungen zu vermeiden.

Die Wasserentnahme kann allerdings nur in Abhängigkeit der Gerätespezifikation erfolgen: bei einer Kaufentscheidung spielt die Wassermenge, die pro Minute beispielsweise für eine Dusche abgenommen werden kann, deswegen eine große Rolle.

Durchlauferhitzer mit Gas- oder Strombetrieb

Der Warmwasser Durchlauferhitzer kann sowohl mit Gas als auch mit Strom betrieben werden. Wird der Warmwasser Durchlauferhitzer im Bad mit Gas betrieben, so sorgt eine kleine, permanent sichtbare Gasflamme dafür, dass das Wasser zur Entnahme die gewünschte Temperatur vorweisen kann. die Behälter gibt es in vielen verschiedenen Größen, für eine Dusche sollte der Durchlauferhitzer mit entsprechender Größe ausgestattet sein. Vollelektronische Steuerungen gehören mittlerweile ebenfalls zum Stand der Technik - auch gasbetriebene Durchlauferhitzer im Bad werden elektronisch gesteuert und lassen sich so ideal auf die individuellen Bedürfnisse einstellen.

Mit Strom können Durchlauferhitzer ebenfalls betrieben werden. Ältere Modelle gehören dabei zu den größten Stromverbrauchern im privaten Haushalt, aktuelle Modelle vom Durchlauferhitzer produzieren das Warmwasser dagegen zu vergleichsweise günstigen Betriebskosten. Für sehr große Wassermengen werden Warmwasser Durchlauferhitzer allerdings selten eingesetzt, hier zeigen sie sich auch weiterhin als unrentabel. Unabhängig davon, ob der Durchlauferhitzer im Bad mit Gas oder Strom betrieben wird, es muss zunächst immer etwas kaltes Wasser abfließen, bevor das Wasser auf die gewünschte Temperatur gebracht wurde.

Beim Warmwasserspeicher tritt das gegensätzliche Prinzip auf, hier wird Wasser erwärmt und für längere Zeit in einem Speicher warm aufbewahrt. Ob eine dezentrale oder zentrale Warmwasserbereitung wirtschaftlicher ist, sollte in jedem Fall eine Beratung durch einen Fachbetrieb für Badtechnik ermitteln.

Durchlaufspeicher im Badezimmer für warmes Wasser

Beim Abwägen zwischen verschiedenen Warmwasserbereitungssystemen wird meist zwischen Durchlauferhitzer und Warmwasserspeicher geschwankt. Dabei stehen sich die Nachteile dieser beiden Systeme gegenüber, die entweder eine hohe Abgabemenge von Warmwasser ermöglichen oder aber eine große Speichermöglichkeit schaffen. Als Kompromisslösung ist der Durchlaufspeicher im Badezimmer einsetzbar, hier werden die Vorteile der beiden Systeme kombiniert.

Durchlaufspeicher: dezentrale Warmwasserversorgung im Badezimmer

Durchlaufspeicher

Bildquelle: STIEBEL ELTRON GmbH & Co. KG

Um Warmwasser im Badezimmer zu erhalten, ist der Durchlaufspeicher als Kompromiss zwischen Durchlauferhitzer und Warmwasserspeicher gut geeignet. Solange kleinere Wassermengen dem Durchlaufspeicher entnommen werden, meistens bis maximal 100 Liter, fungiert er als Warmwasserspeicher. Das bedeutet, dass eine bestimmte Menge Wasser für mehrere Verbrauchsstellen auf Vorrat warm gehalten wird. Steigt die Menge des benötigten Warmwassers im Bad, schaltet der Durchlaufspeicher auf eine höhere Heizleistung und arbeitet im Grundsatz her stärker als Durchlauferhitzer.

In der Badtechnik ist der Durchlaufspeicher daher eine interessante Zwischenlösung. Wichtig ist allerdings, das hier wieder auf eine gute Isolierung des Speichers geachtet wird. Besonders bei zentraler Warmwasserbereitung ist das kein Problem, bei dezentraler Anbringung des Durchlaufspeicher ist die Optik im modernen Bad nicht besonders passend.

Durchlaufspeicher im Bad mit richtiger Größe

Der Durchlaufspeicher im Bad kann in verschiedenen Größen zum Einsatz kommen. Die Geräte haben in der Regel eine Leistung <5 KW, um Wasser stufenlos von 30°C bis 80°C zu erwärmen und vorzuhalten. Im reinen Durchlaufbetrieb steigt der Stromverbrauch des Durchlaufspeicher auf rund 20kW an.

Durch die Funktion als Speicher und Durchflusserhitzer wird es allerdings möglich, dass kontinuierlich Frischwasser zur Entnahme bereit steht. Bedingung ist allerdings, dass der Durchlaufspeicher in der richtigen Größe, also nicht in zu großer Dimension sondern passend zum tatsächlichen Verbrauch, ausgewählt wird. Als dezentrale Warmwasserversorgung genügen in der Regel 100 Liter, um eine reguläre Badewanne im Badezimmer mit 40 Grad heißem Wasser zu füllen.

Welches Gerät zur dezentralen Warmwasserversorgung am besten geeignet ist, sollte in jedem Fall eine Beratung durch einen Fachbetrieb für Badtechnik vor Ort ergeben.